Sommerliche Wärme am Dürrenberg

Der Tag beginnt eher spät, aber goldrichtig. Die Sonne steht schon recht hoch, als ich am späten Vormittag meinen Rucksack schließe und mich auf den Weg mache. Es ist ein warmer Junitag. Einer von der Sorte, die die Luft nach Heu duften lassen und die Farben der Landschaft zum Leuchten bringen. Mein Ziel: der Dürrenberg, ein markanter Punkt auf dem Hahnenkamm, den ich bisher nur von Fotos kannte.

Sanfter Start ins Grüne

Der Einstieg in die Tour verläuft ruhig. Der Weg führt zunächst durch lichten Mischwald, wo die Sonnenstrahlen wie goldene Flecken auf dem Waldboden tanzen. Die Luft ist mild, ein leichter Wind streicht durch die Bäume, und ich genieße dieses erste Ankommen. Die Vögel sind erstaunlich aktiv, vielleicht spüren sie wie ich: Es ist ein perfekter Tag, um draußen zu sein.

Der Pfad steigt allmählich an, aber nie unangenehm. Immer wieder öffnen sich kleine Fenster in der Baumkulisse, die Blicke ins Tal freigeben. Ich halte kurz inne, nicht nur um durchzuatmen, sondern auch um die Stille aufzusaugen. Sie ist hier keine Leere, sondern ein leiser, lebendiger Klang aus Blättern, Wind und Vogelrufen.

Blicke in die sommerliche Landschaft

Je weiter ich aufsteige, desto mehr verändert sich das Bild. Die Bäume treten zurück, machen Platz für Buschwerk und einzelne Kiefern, die sich an den Hang klammern. Der Weg wird schmaler, felsiger, und ich spüre, wie mein Schritt wacher wird. Es ist nicht schwierig, aber ich bin nun ganz bei mir, konzentriert auf den Rhythmus meines Gehens.

Der Dürrenberg selbst kündigt sich nicht spektakulär an. Kein dramatischer Fels, kein Gipfelkreuz, das von Weitem glänzt. Aber gerade das gefällt mir. Er erhebt sich aus der Landschaft, nicht über sie. Und doch: Als ich schließlich oben stehe, ist da diese Weite. In alle Richtungen breitet sich das Land aus: Wälder, Felder und sanfte Hügel. Eine fast meditative Aussicht, die zum Verweilen einlädt.

Ich setze mich ins Gras, trinke einen Schluck Wasser und lasse einfach los. Keine Gedanken, kein Müssen. Nur das Hiersein zählt.

Die Schönheit im Kleinen

Beim Abstieg nehme ich mir bewusst Zeit. Jetzt, wo die vermeintliche Pflicht getan ist, beginnt die Kür: das bewusste Wahrnehmen. Ich entdecke eine kleine Eidechse auf einem warmen Stein, sehe Schmetterlinge, die über eine Wiese schweben und bleibe an einer Stelle stehen, wo die Farne fast hüfthoch stehen. Der Wald lebt, ohne laut zu sein. Das fasziniert mich immer wieder.

Ein besonders schöner Abschnitt führt über einen schmalen Grat. Links und rechts fällt der Hang sanft ab, vor mir wölbt sich der Weg wie ein Rücken durch das Grün. Es ist einer dieser Momente, die sich einbrennen: Nicht spektakulär für Social Media, aber tief für das Herz.

Ein Gespräch mit der Natur

Als ich schließlich wieder ins Tal komme, ist die Sonne schon tiefer gewandert. Die Schatten werden länger, die Hitze ist zumindest etwas gewichen. Ich bin angenehm müde, aber trotzdem aufgeladen. Der Dürrenberg ist ein Ort der leisen und natürlichen Kraft. Genau das macht ihn für mich so besonders.

Wandern ist für mich oft wie ein Gespräch mit der Natur. Heute war es ein stilles, aber intensives. Ich habe nicht laut gelacht oder nach Luft geschnappt, aber innerlich oft genickt, im Einklang mit dem, was mich umgeben hat. Die Wanderung auf den Dürrenberg am Hahnenkamm ist ideal für alle, die stille Schönheit und authentisches Naturerleben suchen.